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fiat veritas Unheilbare Langeweile trifft auf unendliche Inkompetenz Alexander Johnson ist Präsident der Vereinigten Staaten von Luxemborg. Das tägliche Leben der Menschen wird dominiert von totaler Unterordnung sämtlicher Lebensbereiche unter die nationale Wirtschaft. Nachrichtenmedien sind gleichgeschaltet. Eine abweichende Meinung bedeutet sozialen Selbstmord. Johnson wird von ungeheurer Eitelkeit beherrscht und von unheilbarer Langeweile getrieben. Seine Macht […]
Beschreibung
fiat veritas
Unheilbare Langeweile trifft auf unendliche Inkompetenz
Alexander Johnson ist Präsident der Vereinigten Staaten von Luxemborg. Das tägliche Leben der Menschen wird dominiert von totaler Unterordnung sämtlicher Lebensbereiche unter die nationale Wirtschaft. Nachrichtenmedien sind gleichgeschaltet. Eine abweichende Meinung bedeutet sozialen Selbstmord.
Johnson wird von ungeheurer Eitelkeit beherrscht und von unheilbarer Langeweile getrieben. Seine Macht ist größer als die aller Supermächte der Geschichte miteinander und er beginnt die Operation Country Breakfast.
Luxemborg hatte seine globale Vormachtstellung mit Kreditkarte finanziert und weigert sich nun, auch nur einen Cent zurückzuzahlen. Die UN stellt Luxemborgs Konkurs fest, beschließt die Auflösung des Landes, bestellt eine provisorische Regierung und entmachtet Präsident Johnson in der Operation TL;DR.
Die neue Verwaltung unter Generalin Michaela Rutsch muss mit Schrecken feststellen, wie groß das Elend im besten Land der Erde tatsächlich ist.
fiat veritas, nachfolgend ein Auszug aus dem Vorwort:
►T E S T
E P R O M L – 0 1
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Es existieren mindestens zwei Wege zur Weisheit. Dieses Buch ist einer davon. Es bietet jedem Menschen zwei Optionen. Die kürzere Variante heißt Grand Prix. Oft sind ganze Kapitel, manchmal aber lediglich Teile davon zu Beginn ► und am Ende ◄ markiert. Die Nordschleife scheint der deutlich längere Weg zur Weisheit. (Striezel Stuck nennt sie Northern Loop. Sagen Deutsche Imperium Staatsgebäude oder Empire State Building? Sagt man Helmut Cabbage oder Helmut Kohl?) Die auch grüne Hölle genannte Strecke heißt auf der ganzen Welt Nordschleife. Das hat sie sich verdient, denn wer sie einmal erlebt hat, wird sie lange Zeit nicht vergessen. Zweifel? Respekt! Hier ist ein Freischuss zur Belohnung.
Die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens ist nicht 42. Diese Frage multipliziert mit Null, der fragenden Person. Das wäre ein zutreffendes, aber eher wenig hilfreiches Kontra. Ein sinnvolleres wiese darauf hin, dass die Frage im mathematischen Sinne ungültig, da zu ungenau ist. Dies jedoch riefe mit Sicherheit der Frage ähnliche sinnvolle Erwiderungen hervor à la:
«First!»
«Was ist ungültig?»
«Sind Sie sicher?»
«Nä, nä, nä, min Jung‘, du bis‘ ungültisch!»
«Wat is‘ dat denn für ’ne Fotze?»
«Simspons did it!»
Und deshalb ist es einfacher, zu antworten:
«Der Sinn des Lebens ist, zu leben.»
Voilà. Ich habe Sie gerade von zahllosen überholten Herumdrucksereien bewahrt. Schon sind Sie vorne mit diesem Deal. Es sei denn, Sie haben sich bereits auf diversen selbsternannten Wegen zur Erlösung müde gelaufen. Jedes Los gewinnt! Jeeeedes Los gewinnt! Ein weiteres Los. Sie haben entweder den längeren Weg gewählt oder waren sich der Wahl nicht bewusst. Hat Ihnen keiner dieser Prediger erzählt, nicht? Das Universum verzeiht Ihnen. Nun dürfen Sie sich selbst verzeihen. Das ist erlaubt.
Eine kleine Erinnerung: Kein Mensch kann nichts tun. Das ist keine Jahrmarkt-Semantik, sondern simple Logik. Auch wer sich einschließt, auch wer in der innersten Matrjoschka bis zum Lebensende paternostert, nur um bloß niemanden zu beeinflussen, hat eine Entscheidung getroffen. Verzicht ist eine Tat. Nichtwähler tauchen in jeder Statistik auf.
Falls Sie leider nicht das Vergnügen hatten, von vernünftigen Menschen faktenbasierten Biologieunterricht zu erhalten; falls Ihnen jahrelang von gelangweilten Leerkörpern auswendig gelerntes Material mit einer guten Note honoriert wurde; falls es niemanden interessierte, dass sie am Tag nach der Klassenarbeit alles wieder vergessen hatten; falls Ihnen dogmatische Möchtegerns als „unverrückbare, universale Wahrheiten“ getarnte Gammelfleisch-Mythologien aus Menschenhand in Ihr Selbst pressen wollten, ganz so, wie man eine Mastgans stopft, damit diese schön fett wird und einen guten Preis für ihren Verwalter erzielt; falls Ihnen also wie fast allen anderen die weitgehend übliche Erziehung des 20. und 21. Jahrhunderts widerfahren ist, hier ist das Ganze im Schnelldurchlauf.
Die Würze dieser Kürze wird Ihnen je nach Grad Ihrer Schulbildung geistigen Verkrüpplung bitter schmecken. Oder mit viel scharf. Keine Sorge: Das ist verständlich. Ihr Gaumen muss sich erst daran gewöhnen, tatsächliche geistige Nahrung aufzunehmen. Ihr intellektueller Speiseplan bestand bisher vermutlich aus altem Weißbrot mit Butter von unglücklichen Kühen, Frühstücksfleisch, Katzengold von depressiven Hennen, Discounter-Nudeln, Quälhuhn-McNuggets und sonntags zur Feier Sushi von der Tanke. Mit einem geschmacklosen Glückskeks zum Abschluss. In aller Kürze: Warum sind Sie hier?
Ihr alter Herr hat seine von Millionen Jahren Evolution geschmiedete harte Münze im Geldeinwurf ihrer alten Herrin versenkt und beide haben Sie erspielt. Beide haben sie gezeugt. Beide haben Ihnen „lebenslänglich“ verpasst. Das ist alles. Für Sie. Für mich. Für jedes Lebewesen. Das ist unser aller „warum“.
Das gefällt Ihnen nicht? Gröhl, Maul, Motz? Verlangen Sie, dass man Sie nächstes Mal vorher fragt. Glauben Sie etwa, die beiden Spieler waren ekstatisch über das Resultat (↑Shotgun Wedding)? Ob Sie es mögen oder nicht: Sie sind Ihr Player 1.
Sie sind eines von vielen vorläufigen Zwischenergebnissen eines seit rund 13.787.000.000 Jahren währenden Prozesses. Alle Moleküle Ihres Körpers waren vor langer Zeit die Bestandteile von Sternen. Diese Sterne haben sich nach ihrem Lebensende im Raum verteilt. Das Universum borgt sie Ihnen für die Dauer Ihres Lebens. (Und für die Jahre danach, denn Sie sind ein zähes Stück Fleisch.) Ohne Antrag. Einfach: Münze. Schlitz. Badabing, badaboom.
Warum das Universum das tut, wissen wir nicht. Vielleicht, damit es sich selbst wahrnehmen kann? Ist unser Sonnensystem eine von unzähligen Petrischalen in einem riesigen Labor? Wir können vermuten, spekulieren, glauben, meinen, mutmaßen, aber diese fünf Häppchen können nicht darüber hinwegtrösten, dass dieses Smörgåsbord bis jetzt noch keinen Teller mit „wissen“ enthält.
Das Universum interessiert es nicht, ob Sie leben oder nicht. Schockierend, nicht wahr? Verklagen Sie das verdammte Gesocks, bis die ihre Kinder auf den Strich schicken müssen, um Sie für den angerichteten Schaden zu bezahlen! Rufen Sie noch heute an!
Aber nur, weil es unsere freiwillig gewählte Zwangsheimat einen verfickten Scheißdreck interessiert nur äußerst peripher tangiert, ob ich, du, er, sie, es, wir, Ihr, sie atmen oder nicht, muss das Leben nicht bedeutungslos sein. Das wäre der Fehlschluss „argument from incredulity“ (auch: „göttlicher Fehlschluss“). Man kann sich nicht vorstellen, dass das stimme, also treffe es nicht zu.
Auf dem oben beschriebenen Gleis fahren seit Jahrhunderten erfolgreiche Züge ab, die ihren Passagieren als Gegenmittel für Lebensangst in einer sich ständig schneller verändernden Welt eine Pferdedosis Depression verschreiben. Erbsünde. Jetzt in der günstigen Großpackung! Aus der eigenen Apotheke. Ich nenne es „Bgockelmanns Fehlschluss“. Weder lässt sich Feuer mit Feuer bekämpfen, noch beginnt das Leben im Alter von 66 Jahren. (↑Unintentional comedy) Das interessiert die Depri-Dealer nicht im Geringsten.
Mit breiten Strichen und kühnen Worten wird zielgruppenwirksam jeder Krümel des Misthaufens beschrieben, ohne jeglichen Sinn für Humor, Kontext oder Geschichtsbewusstsein. (Ich bin diesen Dealern wie viele andere lange genug auf den Leim gegangen.) Lösungen? Fehlanzeige. In diesen Momenten kommt mir jedoch oft R. A. Wilson in den Sinn, der einmal schrieb:
«Die beste Antwort auf ein schlechtes Buch ist, ein gutes Buch zu schreiben.»
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Leben auf diesem – nicht: auf „unserem“ – Planeten begann nach derzeitigem Wissensstand vor rund 3.700.000.000 Jahren, als die ersten lebensnotwendigen Bausteine entstanden. Unsere Ur-Vorfahren lebten vor hunderten Millionen von Jahren zunächst im Wasser, dann auf dem Land. Unsere vergleichsweise nahen Vorfahren bevorzugten die Bäume. Unser direkter Ahne Homo erectus erlernte vor rund 2.000.000 Jahren das aufrechte Gehen und die Beherrschung des Feuers. Heute dürfen ich, du, er, sie, es, wir, Ihr, sie ran.
Gebrauchsanweisungen sind überall verfügbar, aber leider so interessant geschrieben und so beliebt wie das Lesen von AGB und FAQ. Schriftzeichen kennt unsere Spezies seit mindestens 7000 Jahren. Interessante Schriften kennt sie seit spätestens der Antike, aber relevant sind diese nur noch selten. Leben ist Veränderung. Wie oft haben Sie heute bereits Ihre Position verändert?
Sie dürfen Ihren Player 1 in drei-dimensionalen Levels bewegen. Diese sind für unsere Sinne echt genug, sodass die Behauptung, sie seien bloße Einbildung, guter Beweise bedarf. Manche Gegenden bieten Ihnen zahlreiche Zugänge, andere sind damit wesentlich geiziger. Es ist ein abwechslungsreiches Spiel. Aber obwohl manche Länder wie andere Welten erscheinen, ist diese Welt die einzige. Ihr Player 1 hat ein Bewusstsein. Metaphorische Extra-Leben gibt es für Katzen. Wenn Ihr Gehirn keinen Lebensbalken mehr hat, ist Ihr Spiel für immer zu Ende. Den Abspann hören Sie nicht mehr.
Es braucht Zeit, mit diesem Aspekt des Spiels klarzukommen. Falls Sie das frustriert, ist das völlig normal. Sie sind damit nicht alleine. Den Umgang mit Sterben und Tod lernen wir später in dieser Reihe. Es bedarf dazu weder Hexerei noch Glaubens, sondern lediglich umfassender Aufrichtigkeit. Aber eines vorneweg:
Unsere Spezies – auf Kohlenstoff basierende Homos, Tribus Hominini, Unterfamilie Homininae, Familie Hominidae, Über-familie Hominoidea – hat keinen Beweis dafür, dass es Extra-Leben, ein neues Spiel oder ein wie auch immer genanntes Vermeiden eines Spielendes gibt. Sie werden viele anders lautende Behauptungen hören, die sich leicht als unbewiesener Humbug entlarven lassen:
Quod gratis asseritur, gratis negatur. Das gilt auch für Behauptende, die mit Enthauptung drohen, falls Sie keinen Vertrag mit deren spirituellen Anbietern eingehen möchten. Weshalb dürfen wir ohne Beweis verwerfen, was ohne Beweis behauptet wird?
Falls jemand behauptet Klavier spielen zu können, bitten Sie um eine Kostprobe. Falls diese:r jemand dann irgendetwas anderes tut, als gekonnt auf die Tasten zu drücken, wenden Sie sich dem nächsten zu erledigenden Ding zu. Next! Wer Beweise hat, zeigt sie.
Fakten > Gefühle. Wirklichkeit > Glauben.
Das Spiel selbst bietet zahlreiche Schwierigkeitsgrade. Manche können Sie wählen, andere nicht. Das Gameplay ist flüssig. Wenn es mal wieder ruckelt oder das Bild flimmert, hilft eine geplante Ohnmacht, lies: Schlaf. Schlaf ist nicht nur Auftanken, sondern oft auch Reset für Laune und andere Einstellungen. Soft reset.
Die Auflösung ist mega, auch wenn die Grafikkarte begrenzt ist. Der Sound ist der Hammer. Überall warten Power-Ups und Wahlmöglichkeiten. Alleine, mit der Familie, mit der Gruppe, mit dem Team, auf der Arbeit, in der Freizeit. Sie haben die Wahl. Immer. Die Wahl zu haben bedeutet nicht, frei von Konsequenzen zu sein.
Im Schlaf erleben Sie Bonus-Level, die so abgedreht sein können, dass Sie in Schweiß gebadet erwachen oder sogar die physische Manifestation eines Orgasmus erlebt haben.
Ihre einundzwanzig Sinne bieten viele Möglichkeiten, vom physischen Genuss der Erforschung Ihres Körpers bis hin zum metaphysischen Genuss der Vorzüge Ihres Geistes. Die Trinität von Körper, Geist und Seele ist so überholt wie Firmament oder Geozentrismus. Seele und Karma existieren nur in der Fantasie. Kein All-Caps-Tweet, ob im Netz oder von der Kanzel wird das ändern.
Sie sind Körper und Geist in einem. Für eine Seele gibt es keinen Beweis. Wer ihn vorbringen kann, hat den Nobelpreis sicher.
Es gibt viele Handbücher zum Spiel, sowie zahlreiche Mods von Leuten, die sich ähnliche Gedanken gemacht haben wie Sie und ich. Vor allem als junger Mensch lautet die Losung „Versuch und Irrtum“. Lassen Sie sich jedoch stets von Fachleuten beraten, die Ihnen nichts aufschwatzen und oder verkaufen wollen.
Der Sinn des Lebens ist, Ihre auf Kohlenstoff basierende Existenz in dieser Welt zu spielen. Gewinnen ist schön, aber keine Bedingung. Sehen Sie, schon hat dieses Buch Sie ein wenig schlauer, äh, gedingst, oder so.
Sie erhalten jeden Tag gratis zwei personalisierte Video-Titelsequenzen. Eine vor ihrem inneren Auge und eine vor ihren physischen Augen – auch wenn die vielleicht etwas länger zum Hochfahren brauchen. In Mitteleuropa erhalten Sie zudem fast ganzjährig und ebenfalls gratis eine Audio-Untermalung der Titelsequenz, jeden Tag Ihres Lebens neu intoniert vom ornithologischen Orchester in Ihrer Nachbarschaft. Die Standard-Einstellung kennen Sie ja. Hier ist ein Knipserchen zur Erinnerung.
Niemand kann das eigene Leben verschwenden. Behauptungen dieser Art nennt man „Fehlschluss des falschen Dilemmas“. Das Leben sei bedeutungslos? Ebenfalls ein falsches Dilemma.
Wer diese Dinge behauptet, muss beweisen, was in diesem Zusammenhang Nicht-Verschwendung oder Bedeutung bedeuten. Das kann nicht gelingen. Merke: Quod gratis asseritur, gratis negatur.
Die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens ist also:
Sie verleihen Ihrem Leben den Sinn. Mit was immer Sie wollen können.
TL;DR, gemäß der kollektiven Datenbank unserer Spezies:
Kosmologie + Abiogenese = ich, du, er, sie, es, wir, Ihr, sie
Das Spiel ist endgeil. Auf geht’s. Spiele!
Das Universum schleudert pixelweise Information auf mich. Die Abpraller verlieren sich in der Zeit oder koagulieren in Worte (und manchmal Noten). Das ist mein Spiel. Was ist Ihres? ◄
Zusätzliche Informationen
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