Das Vermächtnis des Tre­beta

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Das Vermächtnis des Tre­beta oder: Trier Und Wie Ich Lernte, Das Elfte Ge­bot Zu Lieben. Ein brillanter junger Archäologe der Universität Trier wird tot aufgefunden. Die Kripo ermittelt. Mordverdacht! Der Wissenschaftler hatte überraschend eine uralte Vase ausgegraben. Sehr viele Seiten haben großes Interesse daran, Ist sie wirklich verflucht, wie es heißt? Oder besitzt sie stattdessen […]

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Beschreibung

Das Vermächtnis des Tre­beta oder: Trier Und Wie Ich Lernte, Das Elfte Ge­bot Zu Lieben.

Ein brillanter junger Archäologe der Universität Trier wird tot aufgefunden. Die Kripo ermittelt. Mordverdacht! Der Wissenschaftler hatte überraschend eine uralte Vase ausgegraben. Sehr viele Seiten haben großes Interesse daran, Ist sie wirklich verflucht, wie es heißt? Oder besitzt sie stattdessen magische Kräfte?

Hauptkommissar Meyer, eine mysteriöse Frau, ein ambitionierter Manager, die Bundespolizei, die Kirche, der Vatikan, ein geheimnisvoller Franzose, die Uni Trier, eine Gruppe radikaler Okkultisten und einer, den keiner auf der Rechnung hatte: Alle wollen unbedingt als erste an die Vase heran. Eine wilde Jagd beginnt.

Das Vermächtnis des Tre­beta – nachfolgend ein Auszug:

Einleitung

Hallo liebe Lebewesen.

Unsere Geschichte spielt im Jahr 2015. Sie ist ein unfertiges Erzeugnis. Im Sommer 2013 befand ich mich auf dem Rückweg von Audio-Aufnahmen bei TonSchulz. In meinem Kopf hatte sich längst die nächste Idee ausgebreitet: Einen Spielfilm über Trier drehen.

Ich begann gleich am nächsten Tag mit dem Drehbuch. Schon während Fahrt hatte ich ein grobes Konzept erstellt:

‹Der Malteser Falke. Wie das Buch, nicht der Film, der aus mir unverständlichen Gründen „Die Spur des Falken“ heißt. Aber ohne Schmalz. Und in Trier.›

Die 1940er kommen mir vor, als hätten sie sich vor der letzten Eiszeit ereignet. Was für eine Ära! Ein Junior-Welterge­wicht wie Humphrey Bogart durfte damals den harten Detektiv markieren. So glaubwürdig wie Bastian Pastewka als John McClane. Lispelndes Handtuch macht auf starker Mann. Beweglich wie ein Amboss und spritzig wie ein Hufeisen hält er sein Pferdegesicht in die Kamera und kas­siert ab – während er von Peter Lorre glatt an die Wand ge­spielt wird. Die Realität ist und bleibt die beste Autorin aller Zeiten. (Bo­gart war einer der vielen Vorläufer für Leute, die sich immer nur selbst spielen: Redford, Cl00ney, Cruise, etc. Warum sollen die sich groß anstrengen? Die Kohle rattert doch auch so herein.)

Nun denn. Meine Recherche führte mich zu einem Pen­dant des mysteriösen Falken. Doch je mehr ich in Triers Bibliotheken und in den Wei­ten des Internets suchte, desto mehr wollte ich etwas ande­res schreiben. An Trebeta war definitiv mehr Fleisch dran als an dieser kettenrauchenden Lachnummer Bogart. (War Halitosis da­mals sexy? Oder mussten die Frauen einfach die Klappe hal­ten, wenn ihr Bühnenpartner aus dem Hals nach Fabrikschornstein stank?) Nun, ein Drehbuch wäre schnell geschrieben:

Verhöre, Verfolgungsjagden, Flashbacks und Fantastisches. Aber dann bliebe wenig Zeit, um den Kontext vernünftig zu entwi­ckeln, um die Nebendarsteller einzuführen und um ein wenig über die Liebe zu meiner Geburtsstadt zu schwallen philosophieren.

Allerdings war das Konzept längst viel zu teuer für das lokale Filmhandwerk und die Hollywood-Fuzzies würden mei­nen Antoine bestimmt reihenweise „Böse“ abknallen und alles mögliche explodie­ren lassen. Amateure! Mit ihren fetten Budgets und fetten Einnah­men und Preisen und Publikumslob und…

Nä, nä, nä, bevor mir so ein Spielberg, Scorsese, Howard oder Cameron mein schönes Drehbuch verbockt, da schreibe ich lieber gleich einen Roman. Äh, wo waren wir?

Ein Drehbuch besteht aus Dialog. Es darf Hinweise auf Setting, Ort, etc. geben, doch genaueres wird in der Regel von Produzent oder Regisseur festgelegt. Ein Drehbuch hat keine Editorials, keine Kommentare, keine Essays. Kiss kiss, bang bang, the end.

Also erstellte ich das Storyboard für einen Roman. So konnte ich auch den Nebenhandlungen und Randfiguren etwas mehr Raum, Tiefe und damit Bedeutung verschaffen. Mit diesem Kontext ließ sich dann ein präziseres Bild beschreiben.

Das war der Plan. Mittlerweile war ich jedoch nicht mehr mit dem Konzept zufrie­den, da es den sogenannten allwissenden Erzäh­ler verwendet. Ich bevorzuge derzeit eine Erzählweise, die ich das Rashomon-System oder einfach Rashomon nenne.

Akira Kurosawas gleichnamiger Spielfilm beschreibt die Hand­lung aus vier verschiedenen Blickwinkeln. Ohne Kommentar. Zuse­hende müssen sich selbst ein Urteil darüber bilden, was ge­schehen ist, wer lügt und wer die Wahrheit sagt.

Ich halte es für eine ehrlichere Erzählweise, als den angeblich allwissenden Erzähler. Die Rashomon-Technik macht leider meinen beliebten Kniff unmöglich, diesen Roman wie meine anderen mit den üblichen Abkürzungen zu versehen, sodass man beim Lesen Op­tionen hat. Eines Tages soll dieses Buch in Rashomon erzählt wer­den. Bis dahin muss dieser unlektorierte Entwurf genügen.

Schön, dass Sie dabei sind.
Bitte bleiben Sie gesund.

Trier, im April 2025

Mit vollkommener Unbefangenheit überschreitet der Autor in sei­nem Roman immer wieder all jene Grenzen, hinter denen die Ta­bus unserer Gesellschaft liegen.

Gerade weil Ekel und Tod, weil Sexualität und Blasphemie aber nicht zum Zweck der Provokation, sondern um der dichterischen Wahrheit willen beim Namen genannt werden, wird das vordergrün­dig Schockierende zum heilsamen Schock. Dabei scheint der Dichter nur zu fabulieren, er greift nichts an, beweist nichts oder will nicht mit erhobenem Zeigefinger belehren.

Er folgt einfach den verworrenen Lebenswegen seiner Protagonis­ten durch Trier, durch die Wirren der Zeit. Er türmt Geschichte auf Geschichte und schafft so unverfroren, schonungslos und mit uner­schütterlich gutem Gewissen die Wirklichkeit eines neuen Epos.

Ähnliches schrieb der S. Fischer Verlag im Vorwort zu einer Printausgabe der Blechtrommel. Gut genug für Günter Grass – gut genug für mich.

Zusätzliche Informationen

Seiten

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