fiat veritas II – realität ist das, was man sich erlauben kann

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fiat veritas II – realität ist das, was man sich erlauben kann Unheilbare Langeweile trifft auf unendliche Inkompetenz Alexander Johnson ist Präsident der Vereinigten Staaten von Luxemborg. Das tägliche Leben der Menschen wird dominiert von totaler Unterordnung sämtlicher Lebensbereiche unter die nationale Wirtschaft. Nachrichtenmedien sind gleichgeschaltet. Eine abweichende Meinung bedeutet sozialen Selbstmord. Johnson wird von […]

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Beschreibung

fiat veritas II – realität ist das, was man sich erlauben kann

Unheilbare Langeweile trifft auf unendliche Inkompetenz

Alexander Johnson ist Präsident der Vereinigten Staaten von Luxemborg. Das tägliche Leben der Menschen wird dominiert von totaler Unterordnung sämtlicher Lebensbereiche unter die nationale Wirtschaft. Nachrichtenmedien sind gleichgeschaltet. Eine abweichende Meinung bedeutet sozialen Selbstmord.

Johnson wird von ungeheurer Eitelkeit beherrscht und von unheilbarer Langeweile getrieben. Seine Macht ist größer als die aller Supermächte der Geschichte miteinander und er beginnt die Operation Country Breakfast.

Luxemborg hatte seine globale Vormachtstellung mit Kreditkarte finanziert und weigert sich nun, auch nur einen Cent zurückzuzahlen. Die UN stellt Luxemborgs Konkurs fest, beschließt die Auflösung des Landes, bestellt eine provisorische Regierung und entmachtet Präsident Johnson in der Operation TL;DR.

Die neue Verwaltung unter Generalin Michaela Rutsch muss mit Schrecken feststellen, wie groß das Elend im besten Land der Erde tatsächlich ist.

fiat veritas II, nachfolgend ein Auszug:

ABS, CBN, AIT, Al Arabiya, Al Jazeera, ARD, BBC, BTV, Canal Uno, CCTV, COR, CTV, EPTV, ETV News, Globo, Inter, IRIB, TV1, ITV, KBC, KBS, KNR, MRTV, NWI, NHK, NTA, ORF, OK54, Polsat, PTV, RTNC, RTVE, SBS, STV, Sky, SSTV, Star TV, Sudan TV, TF1, Thai PBS, TPA, TRT1, TVRI, UBC, Universal TV, VTV, XEW, ZBC TV
02. März 2028
10:00 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit

Die Kamera schneidet wieder zurück zum Latona-Brunnen. Alle 192 UN-Mitgliedsstaaten haben sich in Position gestellt. Dieses Mal jedoch besteht die Dreier-Formation aus einer Frau, einem Mann und einem Kind. Die erste Delegation steht bereits am Mikrofon.

Ein Drumpf, ein Flop, ein Flop und noch ein Flop. (Pik Siebens verbalen Ergüsse ähneln Sintfluten. Der Umfang seines Outputs Zi­tat ist enorm und wird Bücher füllen.) Es kommt immer seltener vor, insbesondere bei gewählten oder ledig­lich kandidierenden Perso­nen ohne jegliche Amtserfah­rung Qualifikati­on, dass diese ihre urei­genen Worte servieren. Müs­sen. Längst ist es un­seliger Usus gewor­den, dass selbst angeblich begnadete (00:31f) Orato­ren die Worte anderer vortragen, wie eine hochbezahlte Jukebox, wie ein Gedichte aufsagendes Kind. Für die meisten ist das eine Erleichte­rung, denn es ist nicht der öffentliche Vortrag in freier Rede, nicht spontanes Improvisieren mit einer Bei­lage von Volksnähe, die sie ins Amt ge­spült haben, sondern die Gel­der ihrer namenlosen Unterstützer Er­presser Wahlkampfspender. Selten sind diese Reden mehr als das Herunterleiern nicht ernst ge­meinter Dankeschöns, gepaart mit po­litischen Standardfor­meln der je­weiligen Couleur und einer Hand­voll längst vertrockneter All­gemeinplätzchen.

Manchmal jedoch dürfen wir einen Herausforderer Verzwei­felten er­leben, der seine mangelnden Manieren als Kompromisslosig­keit an­preist und der den Krater in seinem Geist, wo sich bei gesun­den Homo sapiens normalerweise die Empathie befindet, als Stärke ver­kauft – und auch noch massenunweise Abnehmer findet. Präsi­dent Pik Sieben war dafür bekannt, angeblich stets zu sagen, was er mein­te. Dies entsprang wie üblich nicht der Realität, sondern seiner cle­veren rücksichtslosen Selbstvermarktung. Der junge Pik Sieben hatte schnell kapiert, dass eine dicke Hose jede Tür öffnet. Wie den meisten Reichen war ihm je­doch zeitlebens verborgen geblieben, dass ihm niemand mehr die Wahr­heit sagte. Vermutlich nicht einmal seine Ehefrauen. Drumpf und Drumpfer.

In einer gesunden Gesellschaft wäre Pik Sieben in keine politi­sche Partei auch nur hineingelassen, geschweige denn zum Chef ge­wählt und als Präsidentschaftskandidat aufgestellt worden. Allein seine Kampa­gne ist das Symptom einer lebensgefährlichen Krank­heit ge­sellschaftlicher Institutionen. Sein Sieg ist das Resultat einer seit Geburt wie Mandschurianische Kandidat:innen konditionierten Bevölkerung, das Resultat einer zweitausend­jährigen Gehirnwäsche, in welcher der Schäfer von den Schäfchen nicht nur als Führer, son­dern sogar als Erlöser betrachtet wird. Es bedarf eines spirituellen Stockholm-Syndroms im Endstadium, wenn die Lammkoteletts auf dem Weg zur Schlachterei tanzen und sin­gen.

Pik Siebens Antrittsrede ist ein Paradebeispiel für sein Verhal­ten, den Konventionen entgegenzukommen und eine vorbereitete Rede zu halten, nur um die Konventionen dann doch von hinten mit einem Metallstuhl zu attackieren und seinem Improvisationsdrang freien Lauf zu lassen. Schlim­mer noch ist seine Bereitschaft, zu lü­gen was das Zeug hält. Am schlimmsten jedoch ist die Tatsache, dass der vermeintliche Führer der freien Welt die Kirsche „Wasser ist nass“ auf die Discounter-Eis­bombe einer Rede setzt – als wüsste er um sein schlechtes Blatt und sein noch schlechteres Spiel, ob­wohl beide Kammern seine selbst hergestellten „hollow points“ schossen.

Seit wann tut sein Land etwas anderes, als sich selbst in den Mit­telpunkt zu stellen? Welches Land tut das nicht? Wer das Nor­male als Premium-Leistung verkauft, hat nichts Besonderes in sei­nem Menü anzubieten. Keine Ideen, keine Lösungen, keine Füh­rungsqualitäten, sondern stattdes­sen: Altherge­brachte Worthülsen, statt der versprochenen Aufklä­rung noch mehr Filz, eine Abhängig­keit von der Mauerstraße, ge­paart mit planlosem in-den-Tag-hinein-re­gieren. Dazu unfassbare, un­glaubwürdige Schleimig­keiten gegen­über dem Volk, ein lachhafter Schein­heiligenschein und so viele Lü­gen, dass man an seinem Ver­stand zweifelt.

Ist das wirklich alles etwas Neues? Oder ist man selbst als ge­reifter Medienkonsument zu oft doch anfällig für das mittlerweile ständige „flooding the zone with bullshit“ der Rappel-Rauser?

Deutsche Medienkonsument:innen kennen einen [Bundesliga-Trainer mit Profilneurose du jour], eine [bitte bei Frauen populäre Person einfügen], die sich [bitte Wirkungsstätte einfügen] oder ei­nen Herbert Wehner, der sich im Parlament als Lautsprecher gele­gentlich in den Vordergrund spielen muss.

Diese Personen treten vereinzelt auf, haben keine öffentlichen Führungsämter und verschwinden mit Sommerpause, nachlassender Popularität oder anderer Gründe für Medienunternehmen, für Klicks auf Weiden zu grasen.

In Deutschland gibt es zwar ein Boulevard-Medium, dass viel­leicht keinen Kanzler oder Superstar macht, diese jedoch mit dem bewährten Trommelfeuer aus Halbwahrheiten und Bullshit schnell in die Bredouille einer Besenkammer bringen kann. Sonstige Gelbe Presse hat nur begrenzten Einfluss. In Luxemborg gibt es eine me­diale Wolfsschanze, die einzig und allein den Volksempfänger geben will – und damit so erfolgreich ist, dass eine 787,5 Mio. USD Gelds­trafe wegen Lügnerei mit dem Scheibenwischer entsorgt wird.

Vor 100 Jahren war es im heutigen Deutschland undenkbar, dass Katholiken sich für eine Feuerbestattung entscheiden können. Seit fast 50 Jahren ist das gang und gebe. Die Kund:innen wollten es so und der Anbieter hat sich angepasst.

Vor 100 Jahren war es in Luxemborg (fast) undenkbar, dass ein politischer Neuling von einer der großen Parteien als Kandidat für das höchste Amt nominiert wird. Wendell Willkie war ebenfalls ein Geschäftsmann, der sein Land mit Interventionismus wieder groß machen wollte. Er scheiterte als Kandidat 1940 – im Electoral Col­lege mit ca. 20-80% deutlich, nach Stimmen mit 45-55% knapp – aber auch hier passte sich der Anbieter an und was man lange Zeit immer wieder als unverrückbare Wahrheit gepredigt hatte, war schon im nächsten Jahr Geschwätz von gestern.

Zu dieser Zeit konnte Präsident Für-Die-Richtigkeit allerdings auf eine 30-jährige politische Karriere als Amtsträger zurückbli­cken, in der er sich auf die Fahnen schreiben konnte, das Land aus der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte geführt und sei­ne Qualifikationen als Führungsperson bestätigt zu haben.

Aber auch er konnte es nicht lassen, seine Richtigkeit in andere Frauen zu tunken. Vor allem aber konnte er es nicht lassen, immer wieder für das Amt des Präsidenten zu kandidieren und darf sich damit auf die Fahnen schreiben, als einziger für den 22. Zusatzarti­kel zur Verfassung verantwortlich zu sein.

Für-die-Richtigkeit profitierte jedoch von der Luxemborger Weisheit, dass ein gewonnener Krieg gegen jede Kritik immunisiert. Zumindest bis die schweigende Mehrheit es sich erlauben kann, schon immer gegen F-D-R gewesen zu sein. Bei Babbelju tut man das bereits. Präsident Rebound darf sich auch ohne gewonnenen Krieg als „Guter“ in Erinnerung wähnen, dem vor allem von Deut­schen noch lange auch der stinkendste Käse von der Nille Black Site geleckt werden wird. QED: Der von Rebound beauftragte Mord an einem Zivilisten in einem fremden Land wird noch immer „Tod von Osama Bin Laden“ genannt. (Sieh auch: Entdeckung Amerikas.)

Man erschafft die Bedrohung durch eifrige Mithilfe und oder vorsätzliche Fahrlässigkeit. Dann neutralisiert man die Bedrohung durch Waffen oder lediglich durch Worte. Falls erforderlich, kann eine neue Bedrohung kann jederzeit erfunden werden und falls ir­gendetwas nicht klappt, war jemand anders schuld.

Babbelju und Rebound haben die Messlatte für Qualifikationen bereits dramatisch gesenkt. Es ist seit Präsident Hollywood nicht mehr nötig, mangelnde Qualifikation zu verbergen. Die Spin-Dokto­ren und Zonenfluter können auf ein halbes Jahrhundert Vor­arbeit ihrer Amtsvorgänger bauen. Diese haben ein ganzes Land im Tag Team mit dem stets machtgierigen Christentum wieder unter die Knute mittelalterlicher Werte gebracht.

Was wäre also passender, als den unpassendsten Kandidaten in das höchste Amt zu befördern? Heutzutage würde niemand mehr ei­nen Eisenhauer wählen! Kriegsgewinnler sind sooo 20. Jahrhundert. (Fragen Sie Herrn Schwarzkopf.) Außerdem ist der Mann medial so vermarktbar wie Bohnensuppe. Heute wählt man einen Milliardär, der für den kleinen Mann eintritt. Ei­nen in drei Dutzend Anklage­punkten verurteilten Verge­waltiger und Betrüger. Einen mehrfachen Pleitier, der sich als Busi­ness-Hengst darstellt. Einen Pinocchio, ei­nen Zauberlehrling, einen HAL 9000.

Johnsons Partei hatte Vorgänger Bullingtonne nie wirklich ge­mocht, obwohl der rücksichtslose Bullingtonne alle Voraussetzungen für die Nominierung besaß und im Gegensatz zu seinen Mitbewer­bern tatsächliche Gewinnchancen hatte. Seine Schwäche war, dass er die falsche Religion ein Gewissen und trotz einer Karriere in Chefetagen und politischen Hinterzimmern gelegentlich Anflüge von Menschlichkeit hatte. Bullingtonne war ein Kandidat vom Schlage George Washingtons, der es außerordentlich gut verstand, sein Ge­schäft zu machen und das als Stärke zu verkaufen.

Kandidat Johnsons zentrale Qualifikation war, dass er niemals zu schlafen schien. Seien es ungezählte 20-Stunden-Arbeitstage am Stück oder sein permanentes Medien-Bombardement auf tatsächli­che oder behauptete Gegner – wo selbst sein de facto Haussender sich täglich mindestens eine Atempause gönnte, schien Johnson rund um die Uhr am Ball zu sein.

Außerdem besaß Johnson die Fähigkeit, jegliches Nach-Unten-Treten – selbst gegen die Schwächsten – als unbedingt notwendigen, heroischen Widerstandskampf zu vermarkten. Diese Fähigkeit er­wächst aus dem Willen, sein Gewissen auszuschalten und kühl wie Kinderarme abhackende Partisanen das zu tun, was notwendig ist.

Johnson unstillbare Eitelkeit verlieh ihm außerdem die Fähig­keit, jegliche Vernunft zu ignorieren, wenn es ans Reden oder Posten auf sozialen Medien ging – und zu suggerieren, er tue stets, was not­wendig sei ist. Johnson hätte als unabhängiger Kandidat nicht auf dem Fundament einer etablierten Partei wettern können, sondern wäre als einer der zig Joe Exotics zur Fußnote geworden.

Nun donnern seine Worte wie jene eines polizeilich bekannten Vulkangotts über das Land. Johnsons Plot braucht keinen Moses, keine Propheten und keinen Erlöser, denn er spielt alle Rollen selbst, als sei die Bibel ihm auf den Leib geschrieben.

Er ist der Michael Schumacher, der nach dem siebten WM-Titel motzt, dass die Gegner tatsächlich die Frechheit besäßen, in ihre Autos zu steigen und gegen ihn anzutreten. Er ist der Lance Arm­strong, der ohne Whistleblower heute noch zugedröhnt bis in die Haarspitzen für eine Handvoll Lkw-Ladung Dollar die ganze Welt an der Nase herumführte und der nach eige­nen Angaben zehn ihn bejubelnde Menschen nicht hört, wenn ein anderer ihn ausbuht. Er ist Ben Johnson, Jan Ullrich, Justin Gat­lin, Marion Jones und alle anderen erwischten Lügner.

Der damalige trotz Knochensplittern vielfach ausgezeichnete Kriegsheld Verpisser Zivilist und Geschäftsmann Peter Alex­ander Richard William Becker de Pfeffel von Hauenstein und Geissenstei­ger Johnson war sogar für pro­fessionelle Soziopathen handzahme Standortsicherer NFL-Besitzer zu kontrovers. Seine Bewerbung als Team-Besitzer wurde abgelehnt und Friedensnobelpreisträger Jerry Jones genehmigte sich einen heißen Kamillentee mit Zitrönchen:

Ein offen als Kartell agierender Zusammenschluss Superreicher mit dem Ziel Gewinnmaximierung unter dem Banner sportlichen Wettkampfes, bei dem Erfolgreiche offen zugeben dürfen „if you ain’t cheating, you ain’t trying“ – für diese Gruppe Wohltäter war Johnson ein bisschen zu wenig wohl und ein bisschen zu viel Täter.

Johnson hatte sich als 70er-Jahre Sam Rothstein gesehen, aber die anderen Bluthunde erkannten ihn als Nicky Santoro. Johnson hatte sich als James Conway gesehen, aber anderen Bluthunde er­kannten ihn als Tommy DeVito. Zu brutal? Na gut, dann eben als Henry Hill: Jemand, der seine Story lieber für ein paar Heller ver­tickt, als die Konsequenzen seines Handeln zu akzeptieren.

Jemand, der seinen Blutsverwandten, deren Familien, Nachbarn und Freunde für einen Griff in die Portokasse obszön reicher Pinoc­chios vor aller Welt in die Eier tritt – während sein ami du jour ei­nen Milliardendeal mit Terroristen Geschäftspartnern abschließt, ausnahmsweise andere als Luxemborger Steuerzahler ausplündert – und beide sich vermutlich darüber amüsieren, dass die redundante Effizienz-Organisation D.O.G.E. ein teures Wortspiel ist, das keine Einsparungen bringt, sondern Ausgaben erhöht.

Er ist Ihr Präsident, Vorsitzender, König oder Knazler. Er ist je­der zu-kurz-gekommene, der sich nicht von seinem le­benslangen Mangel an Qualifikation oder Leistungsbereitschaft be­eindrucken lässt, stattdessen die Schuld bei anderen sucht und jeden Tag aufs Neue, vor der ganzen Welt, sein eigenes Leben lebt larpt:

«Thank you. Thank you very much, everybody. Wow. Thank you very, very much. Chief Justice, former Presidents, my fellow people of Luxemborg, people of the world, thank you. Thank you also to my family, my wife, and my daughter, who is truly stunning, isn’t she? Some people say she may be the most beautiful woman ever, and I, if I weren’t married, let’s just say, thank you also to the deliv­ery guy for bring­ing me my fried chicken every day. I love the blacks.

We, the citizens of Luxemborg are now joined in a great national effort to rebuild our country and re­store its promise for all of our people. Together we will determine the course of Luxemborg, and the world, for many, many years to come. We will face challenges. We will confront hardships, but we will get the job done. Don’t forget to like and subscribe.[…]

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